Apfelgeschichten
Lange Zeit war der Apfel ein Symbol für Reichtum, Verführung und Macht. In vielen Geschichten spielt er eine entscheidende Rolle: Als paradiesisches Gewächs, als Preis für die schönste Frau, als Zankapfel oder lebensraubender Giftapfel.
Die Entdeckung der Schwerkraft
Isaac Newton, englischer Physiker, Astronom und Philosoph, ist auf das allgemeine Gesetz der Schwerkraft gestossen, als ihm während eines Mittagsschläfchens unter einem Apfelbaum eine der Früchte auf den Kopf fiel - so berichtete es zumindest Henry Pemberton 1728 in seiner Newton-Biografie "A View of Sir Isaac Newton's Philosophy". Ob die Geschichte nun stimmt oder nicht, sie ist ausgesprochen einprägsam und plastisch genug, um die Wirkung der Schwerkraft deutlich zu machen.
Wilhelm Tell - Der Apfelschuss
Fast jeder Schweizer kennt Friedrich Schillers berühmtes Drama Wilhelm Tell und dessen bekannteste Szene: Wilhelm Tell schiesst seinem Sohn Walter mit einer Armbrust einen Apfel vom Kopf. Aber warum? Schillers Drama beschreibt den Freiheitskampf der Schweizer in den Kantonen Uri, Schwyz und Unterwalden gegen die Tyrannenherrschaft der Landvögte des Kaisers im 14. Jahrhundert.
Der berühmte Apfelschuss kommt zustande, als der tyrannische Landvogt Gessler auf einem Dorfplatz einen Hut auf einer Stange aufpflanzt, den jeder Vorbeigehende grüßen soll. So will er seinen Herrschaftsanspruch deutlich machen. Als Wilhelm Tell und sein Sohn Walter den Gruss verweigern, zwingt Gessler Wilhelm Tell zum Apfelschuss.
Apple-Computer
Wie der knackige Firmenname des Computerherstellers "Apple" entstand, weiss heute niemand mehr mit Sicherheit. Aus Verehrung für die Beatles, die 1968 ihr Plattenlabel Apple Records gegründet hatten? Weil die Firmengründer Steve Jobs und Steve Wozniak sich vorgenommen hatten, im Telefonbuch vor ihrem ehemaligen Arbeitgeber Atari zu stehen? Oder schlicht, weil Steve Jobs’ Lieblingsfrucht zur Zeit der Namensfindung Macintosh-Äpfel waren und niemandem ein besserer Name einfiel? Es gibt viele Theorien. Sicher ist nur, am Ende kam "Apple" dabei heraus.
Der Designer Rob Janoff erdachte 1979 das Logo, das heute noch in Gebrauch ist: Der angebissene Apfel. Der Biss aus dem Apfel (englisch: bite), war eine Anspielung auf die Masseinheit der Computertechnik "Byte" und sollte Wissenszuwachs symbolisieren: einen Biss vom Baum der Erkenntnis. Bis 1997 war das Logo regenbogenfarben, heute ist es einfarbig.
Glücks- und Todesäpfel
Der Apfel kommt in vielen deutschen Märchen vor, am prominentesten bei Schneewittchen, dessen böse Stiefmutter die rote Seite eines Apfels vergiftet und das schöne Mädchen damit töten will. Auch die Geschichte des heiligen Nikolaus ist eng mit dem Apfel verknüpft. Er wird oft mit drei goldenen Äpfeln dargestellt, weil er der Legende nach jedes Jahr zur Weihnachtszeit dick vermummt durch Myra zog und vergoldete Äpfel und Nüsse vor die Hütten der Armen legte.
In vielen deutschen Regionen war es früher üblich, an Heiligabend einen Apfel zu essen. Dieser sollte im kommenden Jahr Glück bringen. In Westfalen war es Brauch Äpfel zu verschenken, die sofort verzehrt werden mussten: So liess sich Reichtum für das nächste Jahr erzielen.